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48 Stunden Europa – Kopenhagen

Kopenhagen – Dänemark

Kopenhagen – Stadt von Premierministerin Brigitte Nyborg, jedenfalls in der Serie Borgen (#fangirl), Smørrebrød und Vintage Hipstern. Das waren jedenfalls die Bilder von Kopenhagen, die mir durch den Kopf schossen als ich endlich meinen ersten Trip nach Skandinavien plante. Aber, Überraschung, Kopenhagen hat viel mehr zu bieten als Drehort einer der besten Serie zu sein und belegte Butterbrote…

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Hinkommen?

Eine Freundin gab mit den Tipp Scandinavian Airlines zu checken. Großartig für Millennials: Bei SAS gibt es Jugend-Tickets – jedenfalls bis 26. (Die Frage, ob man mit 26 noch Jugendlich ist, ist freilich eine andere. Ich würde sagen, ja! Meine Mutter würde sagen, nein). Jetzt kommt das Beste: SAS gehört zur Star Alliance, d.h. an ein paar Flughäfen gibt es schicke Goodies. In München gibt es am Terminal 2 Zeitungen und Kaffee gratis #Paradies. Hätte ich das früher gewusst, wäre ich ungefähr drei Stunden eher gekommen. An dieser Stelle sollte erwähnt sein, dass die Seqways im Terminal NICHT zur freien Verfügung stehen, wie mir die wenig freundlichen Securities mitteilten, nachdem sie mich durch den Terminal gejagt haben. Schade eigentlich.

Rumkommen!

Ja, Kopenhagen ist schweineteuer und öffentliche Verkehrsmittel sind keine Ausnahme. Wenn ihr also nicht laufen oder Rad fahren wollt (fair enough, es ist nämlich auch schweinekalt jedenfalls als ich im Januar da war), holt Euch eine Rejsekort – eine Travelcard, die ihr einfach mit Cash aufladen könnt. Ihr kriegt zwar das Geld für die Karte nicht mehr zurück, wie bei der Oystercard in London, trotzdem spart ihr Euch geschmeidige 30 Prozent. Und, um Gottes Willen, checkt mit Eurer Karten an den blauen Böbbels (ist das ein Wort?) ein und aus, sonst wird ordentlich abgebucht auf Eurem Konto. Hab ich gelegentlich vergessen ein- und auszuchecken – selbstverständlich…

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Dänisches Bettenlager!

Kein Geld für ein schickes Design Hostel in Kopenhagen? Ja, ich auch nicht. Mit ein bisschen Glück findet ihr ein Kopenhagener Sofa, auf dem ihr übernachten könnt. In meinem Fall gehörte das Sofa Julie, 27 und Umweltingenieur.

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Ihren Namen musste ich englisch aussprechen, am Dänischen, einem Wortklang zwischen Vollrausch und betäubten Backen kurz vor der Weisheitszahn-OP, scheiterte ich leider kläglich. Julie ist gerade mit ihrem Freund Jaime, 35, aus Barcelona zusammengezogen. Kennengelernt haben sich die zwei vor ein paar Jahren auf einer Party. Julie konnte es nicht glauben, dass Jaime sie nach ihrer Handynummer fragte. Tatsächlich sind die Herren in Dänemark beim Dating passiv bis komatös unterwegs. Also, Ladies, wenn Euch diese schönen Männer mit blauen Augen, tight skinny Jeans und Flanellhemd (um alle Klischees zu bedienen) nicht ansprechen, müsst ihr wohl selbst den ersten Schritt machen.

Aber zurück zu Julie und Jaime: ich platzte mitten in die Einweihungsparty der beiden im Stadtteil Østerport. Alkohol ist in Dänemark auch verdammt teuer. Für eine Flasche Wein zahlt man locker 15 Euro. Deshalb also Apfelsaftpartys in Kopenhagen? Hell no! Gescheiter ist es aber doch sich seine Drinks beim pre-drikke (pre-drinking) zu gönnnen, als im Club. Bei den Preisen fallen einem nämlich die Augen aus dem Kopf und wie gesagt, die schönen, blauäugigen Flanellhemd-tragenden Dänen werden Euch nicht einladen …

Dansk Chic

Julie und Jaime wohnen also in Østerbro im Osten von Kopenhagen. Was bei der Kleidung der Dänen gilt, geht bei der Einrichtung weiter – keep it trendy! Aber seht selber …

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What to do?

Das ist das Fantastische an Local Guides: Sie zeigen Dir die richtig coolen Spots in der Stadt und du musst nicht von Touristenattraktion zu Touristenattraktion tingeln, die Du eh schon tausend Mal auf Google Images gesehen hast. Der Nachteil, der Local Guide macht es auf seine Art. In meinem Fall zeigt mit Julie die Stadt auf dem Rad trotz Eiseskälte. Julie trägt natürlich nicht mal eine Mütze und radelt jeden Tag 20 Kilometer zur Arbeit und zurück. Ich versuchte wirklich alles in einem Boyfriend Coat* so zu tun, als würde ich überhaupt nicht frieren, aber nach einer halben Stunde fühlte ich mich wie ein Eiszapfen. Die Tortur auf dem Fahrrad war es aber absolut wert

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*Ich kam nach Kopenhagen mit dem Ziel möglichst stylish zu wirken, aber gegen den lässigen Kleidungsstil der Dänen mit ihren knöchellangen Mäntelchen und Unisex-Shirts kann man es nicht wirklich aufnehmen.

DØP – The organic hot dog stand

Neben dem Runden Turm an der Købmagergade steht ein kleiner Würstelstand, der aussieht wie all die anderen in der Innenstadt auch. Aber tatsächlich ist der Stand ein Geheimtipp! Die Würstel sind aus Biofleisch, das Brot aus Vollkorn und selbstgemacht. Dazu gibt es Rote Beete und Wurzelpüree und großartigem Senf. Lækker!
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Paludan Bog & Café

Du wolltest schon immer über einem Buch deinen Burger genießen? Dann ist das Paludan Bog the place to be. In eine alte Bibliothek hat man ein Restaurant integriert. Und das Beste: Die Preise sind eigentlich ganz okay – also für Kopenhagener Verhältnisse …

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Schlemmen auf Papirøen (Paper Island)

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In der Nähe von Christiania, Kopenhagens selbsterklärten unabhängigen Wohnsiedlung und Hash Hotspot (Ganz ehrlich, wie cool ist das bitte? Da ist ein Stadtteil, der sich mal eben unabhängig von der Stadt und dem Land erklärt und seine eigenen Gesetze macht. In Christiania kann man also zum Beispiel einfach einen rauchen, auch wenn es außerhalb verboten ist und die dänischen Behörden dulden die Gemeinde als autonom – Chapo).

Aber ich schweife ab. In der Nähe von Kopenhagens Freistadt also, findet man einen fantastischen Food Market. Gesteckt voll mit kleinen Ständen, kann man hier alles finden – brasilianisches Steak, Sushi, Falafel, afrikanische Spezialität oder eben Smørrebrød. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Die Halle liegt auch direkt am Wasser und ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt. Im kalten Januar ist der Blick aufs Wasser aber auch ganz nett.

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Halifax

Hallo Burgerfans! Der besten Burgerladen ist laut Julie das Halifax. Das ist zwar eine Kette, bei dem der ein oder andere Burgerpionier die Nase rümpfen mag, aber nicht so schnell. Acht verschiedene Burger – klassisch bis veggie mit Ziegenkäse und Rösti. Unbedingt die Süßkartoffel-Pommes probieren. Bonne bouche!

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Louisiana – Museum of Modern Art

Wir wollen ja unser ganzes Budget nicht nur für Essen und Trinken ausgeben. Zeit für ein bisschen Kultur. Kopenhagen quillt über vor Museum, aber wenn man sich für eins entscheiden muss, dann fürs Louisana Museum, sagt Julie. Tatsächlich liegt das Museum ein bisschen außerhalb von Kopenhagen. Mit dem Zug eine halbe Stunde entfernt. Halb so schlimm – im Zug gibt es WiFi und es lohnt sich den Blick vom Smartphone aus dem Fenster zu richten und surburbian Kopenhagen zu genießen. 10 Minuten muss man von der Haltestation noch durch einen Wohngebiet ziehen – einfach der jutebeutelschwenkenden Hipstermeute folgen und tada: Lousisana Art Museum.

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Das Museum fügt sich mit seinen Bauhauselementen komisch passend in die Natur ein. Es gibt aber auch fancy Elemente, wie einen bunten Durchgang und ein stylisches Café. Aber wir sind natürlich für die Kunst hier … Hauptsächlich moderne und zeitgenössische Kunst gibt es, von ironischen Gemälden über Videoinstallationen. Als ich dort war, gab es die Ausstellung „Eye Attack“ über kinetische Kunst in Skandinavien – also Kunst, die zum Beispiel mit Sinnestäuschungen spielt (Bestimmt auch interessant mit einem Besuch davor in Christiania #justsaying). Tatsächlich heißt es in der Beschreibung, Kunst für die man kein großes kunsthistorisches Vorwissen braucht. Praktisch für uns normale Kunstbegeisterte, beleidigend für den Kunst Snob.

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